Zu den Gästen gehörten unter anderem:
Hanna Nowakowska, Vorsitzende des Klubs der ehemaligen Gefangenen des KZ Ravensbrück aus Polen
Elżbieta Zeiske-Krawczyk, Überlebende des KZ-Außenlagers Grüneberg
Franziska Hammer, Referatsleiterin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, zuständig für Denkmalschutz, Denkmalpflege, Erinnerungskultur und Kulturgutschutz
Vertreter*innen der Lagergemeinschaft Ravensbrück / Freundeskreis e. V., darunter Überlebende
Dr. Artur Kubaj vom Institut für Nationales Gedenken Polen, der mit einer eindrucksvollen Rede die Geschichte lebendig und greifbar machte
Dr. Robert Ogrodnik, Prälat aus Polen
Pfarrer Vinzent Dirzus vom Pfarrsprengel Löwenberger Land
Tony Sieg und Emily Mariën von der Privatinitiative Grüneberg, die sich seit Jahren mit großem persönlichem Engagement für die Erinnerung an diesen Ort einsetzen
Bürgermeister Pieter Schneider, der die Gäste begrüßte und die Bedeutung dieses Erinnerungsortes unterstrich
Der Tag wurde von zahlreichen bewegenden Redebeiträgen in deutscher und polnischer Sprache begleitet. Am Mahnmal fand eine feierliche Kranzniederlegung statt, gefolgt von einem Gedenkgottesdienst in der Kirche Grüneberg – ein stiller, tief empfundener Moment des Gedenkens und der inneren Einkehr.
Aus der Broschüre „Die Tränen kamen vor der Freude“:
„Die letzte Phase des Hauptlagers von Grüneberg, dem KZ Ravensbrück, beginnt mit den Räumungen der Konzentrations- und Zwangsarbeitslager im besetzten Osteuropa, vor allem des besetzten Polen ab Juli 1944. Im Zuge dessen verdoppelte sich seit Beginn des Jahres 1944 bis Juli 1944 die Anzahl der in Ravensbrück gefangenen Frauen. Im Herbst 1944 kamen nach dem niedergeschlagenen Aufstand etwa 15.000 Frauen und Kinder aus Warschau hinzu.
Viele der deportierten Frauen wurden in Außenlager verlegt, auch nach Grüne-berg, wie die bereits erwähnte Marianna Lewonowska und weitere aus Tykocin deportierte Frauen. Im Januar 1945 trafen aus Auschwitz die Mordspezialisten Johann Schwarzhuber!5 und Otto Moll' in Ravensbrück ein, die für systematische Erschießungen und die Vergasungen in der Ende Januar 1945 in Ravensbrück errichteten Gaskammer verantwortlich waren. Bei diesen Vergasungen wurden vorwiegend ältere und kranke Frauen, vor allem auch aus Osteuropa ermordet. Ab Februar 1945 gab es im Stammlager regelmäßig Selektionen, es ist aber nicht belegt, dass es auch in Grüneberg Selektionen gab. Allerdings wurden, wie zuvor, schwerer erkrankte Frauen aus Grüneberg nach Ravensbrück verlegt."“
Ein besonderer Dank gilt unseren polnischen Freunden für ihre berührenden Worte, ihre Mühe und den weiten Weg, den sie für diesen Tag auf sich genommen haben.
Erschütternde Einblicke in die Geschichte bietet auch die von der Lagergemeinschaft Ravensbrück / Freundeskreis e. V. herausgegebene Broschüre „Die Tränen kamen vor der Freude“, die auf 30 Seiten das Schicksal der Frauen im Außenlager Grüneberg bis April 1945 dokumentiert – ein wichtiges Zeugnis gegen das Vergessen (drei gekennzeichnete Zitate in diesem Artikel).