Dorfgeschichten von und um “de Nateheide“
Nassenheide wird 675 Jahre alt - Teil 1
Unser Nassenheide, das kleine zweigeteilte Dorf ist eine der nachweislich ältesten Besiedlungen von Menschen in dieser Region; gelegen an der längsten Bundesstraße, der B96, die von Saßnitz in südöstlicher Richtung Ostdeutschland bis nach Zittau durchquert, umgeben von riesigen Waldflächen und bruchiger Heidelandschaft.
Bereits in alten Kartenwerken vergangener Jahrhunderte ist zu ersehen, daß durch Nassenheide die Verbindungswege vom Barnimer Land in das Löwenbergische und Ruppinische Gebiet führten.
Als einer der Grenzorte des Unterbarnim zum "Löwenbergischen Creis" ist das Dorf 1769 in die nachfolgende Karte eingezeichnet. Seinen Namen erhielt der Ort nach der Landschaft, die ihn umgab. NATEHEIDE -Nasse Heide- Möglich ist aber auch eine Namensgleichheit von Ortschaften mit der Altmark, wo es Flecken namens Natterheide oder Natteheide gab. Bei der Neubesiedlung im 13. Jahrhundert können diese Namen in unsere Heimat gebracht worden sein. Sei es wie es sei, beide Namensdeutungen sind zulässig.
Den unsrigen Namen finden wir erstmalig in einer in "Budyssin (Bautzen) im Jahre 1350 ausgestellten Urkunde, durch die die bayrischen Markgrafen Ludwig der Ältere und Ludwig der Römer, die zu jener Zeit auch die Landesherren in der Mark Brandenburg waren, dem Grafen Ulrich von Lindow mit der Stadt Bötzow (Oranienburg) und den dazugehörenden Ortschaften belehnten.
Die Dorfgründung als Nateheide gehört damit zur großen mittelalterlichen Kolonisationsperiode. Doch weit über diese Periode hinaus müssen wir zurückblicken, weil unbestechliche Zeugen vorhanden sind, daß an dieser Stelle des heutigen Nassenhei-de, schon vor Jahrtausenden Menschen lebten, litten und sich freuten wie wir heute. Es sind die Vorfahren aus prähistorischer Zeit - die zu uns sprechen - als die Funde. Es sind Zeugnisse von menschlicher Kultur, die in der Mutter Erde Schoß Jahrtausende bewahrt wurden. Wie weit diese Perioden zurückliegen und wie lange sie dauerten, vermögen wir nicht genau festzustellen. Es wird angenommen, daß ungefähr die jüngere Steinzeit die Jahre 6000 bis 3000 v.d.Zr. umfaßt, während die ältere noch um viele Jahrtausende weiter zurückreicht, daß die Bronzezeit die Jahre 3000 bis 600 v.d.Zr. und die Eisenzeit 600 v.d.Zr. bis 300 n.d.Zr. umfaßt.
Gefunden wurden im Bereich des Territoriums von Nassenheide Zeugnisse aus der jüngeren Steinzeit: ein Steinbeil und eine Streitaxt. Ebenso befindet sich aus der Kulturepoche der Bronzezeit ein einmalig schönes Goldarmband mit Endspiralen im Museum für Ur- und Frühgeschichte Potsdam. Dieses Armband belegt, daß etwa 1200 v.d.Zr. Austauschbeziehungen der mittel-märkischen Bevölkerung mit dem Südosten Mitteleuropas bestanden.
Quellen: Hans Biereigel, Andrea Schild, Gemeinde Löwenberger Land
Lucas Vogel
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