Sicherheitskonzept für Kitas
Erfolgreiche Fortbildung von Fachkräften mit dem IFK in Neuendorf
Ende Februar, wurde im "Haus am Wald" in Neuendorf eine wichtige Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Sicherheitskonzept in unseren Kitas“ durchgeführt. Die Gemeinde Löwenberger Land arbeitet in diesem Bereich mit dem Institut für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung (IFK), einem An-Institut der Universität Potsdam, zusammen. Eine Zielsetzung der Veranstaltung ist, das Kitapersonal zu schulen und auf herausfordernde Situationen im Betreuungsalltag vorzubereiten, um so die Qualität der Kinderbetreuung in den Kindertagesstätten der Gemeinde kontinuierlich zu verbessern.
Emotionaler Auftakt
Zu Beginn hielt Bürgermeister Pieter Schneider eine emotional bewegende Rede, in der er persönliche Erinnerungen an seine eigene Kindheit teilte und die Bedeutung von Sicherheit und Geborgenheit für Kinder hervorhob.
Umfassende Schulung für über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Mehr als 100 Erzieherinnen, Erzieher und Kitaleitungen aus allen Kitas der Gemeinde nahmen an der ganztägigen Schulung, die von 8 bis 15 Uhr dauerte, teil. Thematisch wurde ein breites Spektrum behandelt:
Kinderschutz als zentrale Aufgabe: Kinder brauchen bedingungslose Liebe, aber ebenso Schutz vor emotionaler, materieller oder körperlicher Gefährdung.
Sensibilisierung für Warnsignale: Wo haben Kinder normalerweise blaue Flecken? Wie erkennt man Anzeichen von Verwahrlosung?
Psychische Misshandlung: Diese umfasst nicht nur direkte Gewalt, sondern auch das Miterleben häuslicher Gewalt.
Richtiger Umgang mit Verdachtsmomenten: Sachliche statt emotionaler Reaktionen, Einholen der Perspektive von Kolleginnen und Kollegen sowie eine sorgfältige Dokumentation sind essenziell.
Praktische Übungen und Gruppenarbeiten
Neben dem theoretischen Input wurde großer Wert auf die praktische Fallbearbeitung und Gruppenarbeit gelegt. Verschiedene Fallbeispiele wurden gemeinsam analysiert und ausgewertet.
Strukturierte Schutzmaßnahmen für Kitas
Ein wichtiger Bestandteil der Schulung war die Einführung von konkreten Schutzmaßnahmen in den Kitas:
Kinderschutzkonzept des IFK: Die Erzieherinnen und Erzieher erhalten einen Leitfaden für den Arbeitsalltag.
Eine Empfehlung des IFK: Verpflichtende Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses bei der Einstellung – und möglicherweise eine Wiederholung alle fünf Jahre, könnten ein Schritt zur Verbesserung des Kinderschutzes sein.
Selbstverpflichtungserklärung für alle Kita-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um verbindliche Grundsätze festzulegen. Die Gemeinde Löwenberger Land wird eine solche Erklärung in Zukunft zentral für alle Kitas einführen.
„Verhaltensampel“ als Schutzmaßnahme auf Einrichtungsebene, um klare Regeln für den Umgang mit Kindern zu definieren.
Konstruktive Fehlerkultur entwickeln: Professionelle Distanz wahren, ohne dabei einen emotional kalten Abstand zu den Kindern zu schaffen.
Langfristige Qualitätssteigerung durch externe Evaluation
Von 2024 bis 2028 werden externe Expertinnen des IFK die Qualität der Kinderbetreuung in den Kitas der Gemeinde bewerten. Dies geschieht durch:
Befragungen von Kindern, Eltern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
Externe Beobachtungen der Fachkräfte,
Interne Evaluationsverfahren.
Am Ende des vierjährigen Prozesses erhalten die Kitas Abschlussberichte mit einer Prioritätenliste für zukünftige Qualitätsziele. Die Einrichtungen werden anschließend als erfolgreiche Mitglieder des Kommunalen Netzwerks für Qualitätsmanagement in der Kinderbetreuung (KomNetQuaKi) zertifiziert.
Fazit: Wichtiger Schritt für mehr Kinderschutz
Die Veranstaltung war ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Sicherheit und Qualität in den Kitas der Gemeinde Löwenberger Land. Neben Fachwissen wurde auch der Austausch unter den Erzieherinnen und Erziehern gefördert – denn Kinderschutz ist eine gemeinsame Aufgabe.
Kontakte für Hilfesuchende:
Quelle: IFK Potsdam, Gemeinde Löwenberger Land
Lucas Vogel
Öffentlichkeitsarbeit
Weitere Informationen
Mehr über
Mehr Meldungen finden Sie [hier] im Archiv.