Jahresrückblick 2024 – Gemeinde Löwenberger Land
Bürgermeister Pieter Schneider zieht Bilanz
Liebe Einwohnerinnen und Einwohner des Löwenberger Landes,
ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Gemeinsam haben wir viel bewegt und unser Löwenberger Land weiterentwickelt, um es als lebenswerte und zukunftsorientierte Gemeinde zu stärken. Lassen Sie uns die wichtigsten Meilensteine und Ereignisse des Jahres 2024 Revue passieren.
Bessere Infrastruktur und sicherer Verkehr
Unsere Gemeinde hat bedeutende Fortschritte in der Infrastruktur erzielt. Der Ausbau von Radwegen, wie etwa in Hoppenrade und zwischen Grüneberg und der B96, war ein wichtiger Schritt zur Förderung der Mobilität. Auch die Sanierung von Straßen, wie der Timpbergstraße in Häsen und dem Dorfanger in Nassenheide, sowie die umfassende Sanierung der B167 zwischen Neulöwenberg und Falkenthal haben maßgeblich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und Lebensqualität beigetragen. Trotz der Belastungen für Anwohner und Pendler haben diese Projekte langfristig einen positiven Einfluss. Im kommenden Jahr stehen weitere Projekte an, darunter der Ausbau des Friedrichsthaler Wegs in Nassenheide und die Sanierung sowie Entwicklung der Fußwege in Löwenberg, um sichere Schulwege zu gewährleisten. Die Gemeinde Löwenberger Land bewirtschaftet ca. 142 km Gemeindestraßen, wovon 76 km innerorts liegen – eine besondere Herausforderung für uns bei der Unterhaltung und Investitionsplanung.
Kitaneubau und Schulträgerwechsel auf den Weg gebracht
„Gleichwertige Lebensverhältnisse überall“ – so steht es seit 2018 im „Unser Plan für Deutschland“ vom Bund. Und so packen auch wir an haben endlich das Richtfest des Neubaus der Kita in Teschendorf gefeiert, 120 Kinder unserer Gemeinde können ab Januar 2026 in den modernen und energieeffizienten Räumlichkeiten betreut werden. In den Abendstunden und am Wochenende können die Räumlichkeiten vom Ortsbeirat und der Einwohnerschaft genutzt werden. Ohne auf Land und Bund noch länger zu warten, sind wir mit dem Neubau gestartet. Wer weiß denn schon, wo die nächste Regierung ihren Fokus setzen wird.
Zudem wurde endlich der Schulträgerwechsel im Dezember im Kreistag beschlossen - nach 18 Monaten harter Überzeugungsarbeit. Ab 1. Januar 2025 kümmert sich der Landkreis um den Schulstandort Löwenberg und wird auch den Neubau einer dringend notwendigen Sporthalle stemmen.
Dank eines neuen Caterers hat sich die Qualität unseres Schulessens deutlich verbessert, nicht mehr nur 14% der Kinder, sondern ca. 30% nutzen inzwischen das Angebot. In unserer Gemeinde leben ca. 1.000 Kinder, die in 9 Kitas, 1 Hort, 5 Jugendclubs und an 2 Schulstandorten betreut werden. Viele dieser Einrichtungen stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen und die Bausubstanz hat ihre besten Jahre hinter sich. Um die Betreuungsqualität auch weiterhin sicherzustellen, ist eine Umgestaltung unserer Betreuungsleistungen in den Kitas wichtig.
Solarparks helfen der Refinanzierung und der Umwelt
Ein bedeutender Meilenstein im Bereich Klimaschutz war die Vorbereitung von Solarparks in Löwenberg Süd und Gutengermendorf Nord-Ost. Diese Projekte werden nicht nur die Gemeinde erheblich finanziell unterstützen, sondern auch unseren Beitrag zur Energiewende leisten. Besonders wichtig ist dabei die Chance, den Gemeindehaushalt selbstständig auf solide Füße zu stellen und handlungsfähiger zu werden. Angesichts sinkender Einnahmen vom Land, hoher Abgabenlast an den Landkreis sowie Kostensteigerungen in allen Bereichen müssen wir neue Wege beschreiten. Diese Entwicklungen bieten uns die Möglichkeit, die Versorgungssicherheit in Gemeindehand zu sichern. Lassen Sie uns diese Chancen ergreifen!
Bürgerhaushalt geht in die nächste Runde
In diesem Jahr haben wir erstmals den Bürgerhaushalt eingeführt, der den Einwohnern ermöglicht, direkt an der Gestaltung unserer Gemeinde mitzuwirken. Mit einem Budget von 35.000 Euro wurden zahlreiche Projekte wie Spielgeräte, Sitzmöglichkeiten und kleinere Vorhaben finanziert. Die rege Beteiligung zeigt, wie wichtig Ihnen die Zukunft unseres Löwenberger Landes ist. Im Jahr 2025 wollen wir den Bürgerhaushalt in die Hände der Ortsbeiräte legen, um eine noch gezieltere Verwendung der Mittel zu gewährleisten.
Starke Gemeinschaft
Unsere Ortsteile zeichneten sich auch 2024 durch eine starke Gemeinschaft aus. Vom Fasching und Karneval über Reitturniere und Fußball- sowie Leichtathletikwettbewerbe bis hin zu zahlreichen Dorf- und Erntefesten – die ehrenamtliche Arbeit unserer Vereine und freiwilligen Feuerwehren war einmal mehr das Rückgrat des Gemeindelebens. Diese Vielfalt an Veranstaltungen, bei denen Menschen aller Altersgruppen zusammenkommen, ist ein Grund, auf den wir alle stolz sein können. Doch wir dürfen dies niemals als Selbstverständlichkeit ansehen. Es ist unsere Aufgabe, immer weiterzumachen und unsere Gemeinschaft lebendig zu halten.
Ein neuer Pfarrer für Glaube und Zusammenhalt
Ein neuer Pfarrer ist seit 1. Juli 24 in der Gemeinde. Vinzent Dirzus freute sich zusammen mit seiner Frau Gianna wieder aufs Land zu ziehen. Als Pfarrer im Entsendungsdienst wird er zunächst 2 Jahre für Sie da sein. Bereits ab den 01.01.2024 haben sich die Evangelische Kirchengemeinden neu aufgestellt, in Löwenberger Land Nord und in Gesamtkirchengemeinde Löwenberger Land Süd. Herzlich Willkommen Pfarrer Dirzus. Sie werden es gut bei uns haben. Und wir mit Ihnen.
Neue kommunale Vertreter haben ihre Arbeit aufgenommen
10 neue und 8 alte Gesichter in der Gemeindevertretung und viele neue Gesichter in den Ortsbeiräten hat die Kommunalwahl 2024 im Juni hervorgebracht. Den Einstieg in ihre Amtsperiode hat die Gemeindeverwaltung in der Form erstmalig mit vielen Seminaren unterstützt, externe Referenten hinzugezogen und so einen guten Rahmen für parteiübergreifende Zusammenarbeit geschaffen. An dieser Stelle ein großer Dank an alle ehrenamtlichen Vertreter und Vertreterinnen sowie sachkundigen Einwohnerinnen und Einwohner für ihr Engagement und Vorbildwirkung, letzteres würden wir uns sicher auch auf der Bundesebene wieder mehr wünschen. Aber zurück zu uns: Die Sitzungen der Gemeindevertretung und der Ausschüsse sind immer öffentlich – kommen Sie doch gern mal vorbei, schauen uns über die Schulter und bringen Ihre Fragen mit.
Landwirtschaft, Gewerbe und Handwerk brauchen Unterstützung
Unsere ländliche Region lebt von der Landwirtschaft. Die Bauern haben im Januar mit ihren Protesten auf ihre schwierige Lage aufmerksam gemacht – Überregulierung, zu hohe Abgaben und zu viel Bürokratie belasten viele Betriebe. Auch im Gewerbe und Handwerk sehen wir große Herausforderungen. Die Gewerbesteuereinnahmen sind stark gesunken, und unsere Handwerksbetriebe kämpfen mit hohen Energiekosten, steigender Inflation und Materialkosten. Helfen Sie mit, nutzen Sie noch mehr die Angebote der Hofläden unserer Bauern, nutzen Sie die Angebote unserer Handwerksbetriebe, kaufen Sie Dienstleistungen aus der Region ein oder wagen selbst einen beruflichen Neustart hier!
Auf die Weisheit der Älteren hören
Es war mir eine Freude, als Gast bei verschiedenen Veranstaltungen unserer Senioren teilzunehmen. Hier wurde immer viel Neues erzählt und ich konnte ungefiltert, ehrliches Feedback erhalten. Besonders beeindruckt hat mich die Demut, Dankbarkeit und Lebenserfahrung, die ich hier spüren durfte. 25% unserer Einwohner sind Ruheständler, die größte Bevölkerungsgruppe unserer Gemeinde. Die Weisheit und Erfahrung älterer Generationen sind ein unverzichtbarer Schatz, der unsere Gesellschaft bereichert und uns Orientierung gibt. Doch wahre Stärke zeigt sich auch im Loslassen. Wir sind entschlossen, zu zeigen, dass wir die Dinge nicht zwingend besser, sondern auf unsere eigene Weise gestalten können. Dafür brauchen wir den nötigen Raum und das Vertrauen in die Kraft unserer Ideen.
Mein Wunsch für 2025: eine wertschätzenderes Miteinander
Der Zugang zu unserer Verwaltung ist seit jeher unkompliziert, jeder bekommt einen Termin und kann sein Anliegen hinterlassen. In dringenden Fällen auch außerhalb der Öffnungszeiten. Eine Bürgermeistersprechstunde war noch nie nötig, jeder bekommt einen Termin, jedes Problem wird ernst genommen und jede Sorge findet ein offenes Ohr. Dennoch ist auch im Löwenberger Land der Ton rauer geworden. Kolleginnen und Kollegen werden persönlich bedroht, beschimpft, beleidigt, verklagt, Wertschätzung mit Füßen getreten. Hausverbote werden ausgesprochen, der Revierpolizist muss eingreifen. Die sozialen Medien tun ihr Übriges. Aus der Anonymität heraus wird gehetzt, werden Unwahrheiten verbreitet, wird sich lautstark Luft verschafft, wird diffamiert. Wollen wir so miteinander leben? Wollen wir so füreinander einstehen? Ich sage nein. Ich bitte Sie um Ihre Mithilfe, nicht wegzuschauen. Es besser zu machen und Haltung zu zeigen, wir müssen uns gemeinsam dem entgegenstellen.
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!
Pieter Schneider
Ihr Bürgermeister
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